Wie du deine Reisen finanzierst: Tipps zum Geld sparen

Wie finanzierst du dir deine Reisen? Diese Frage wird mir – eigentlich jeder vielreisenden Person – mehr als oft gestellt. Meine persönliche Antwort ist immer die gleiche: Arbeiten und Sparen. Und zwar alles was geht. Was einfach dahin gesagt ist, ist manchmal gar nicht so leicht umzusetzen. Es braucht ein Ziel, gute Strategien und die Konsequenz dies auch tagtäglich im Alltagsleben umzusetzen. Meine letzte große Belohnung dafür war eine 6,5 monatige Reise durch Indien, Nepal, Bangladesch, Myanmar, Thailand und Laos bzw. derzeit meine beinahe monatlichen Kurztrips.

Eine/n geheimen Sponsor/in hatte und habe ich – wie viele schon vermutet haben – nicht. Kooperationen habe ich inzwischen ab und zu. Bis jetzt sind sie aber eher die Ausnahme als die Regel. Auch der erhoffte Lottogewinn stellte sich bis jetzt nicht ein. So wie das möglichst viel Arbeiten zum Geld verdienen selbsterklärend ist, sind meine Sparstrategien einfach und logisch. Ganz nach dem Motto „Kleinkram macht auch Mist“ setzen meine Sparideen hier an.

 

TIPP 1: FIXKOSTEN AUF EIN MINIMUM REDUZIEREN

Einer der wichtigsten Posten beim Sparen sind die unumgänglichen Fixkosten des Lebens in einem bestimmten Land. Zu den Fixkosten zähle ich kontinuierliche Ausgaben wie Miete, laufende Betriebskosten wie Strom/Gas, Versicherungen, Bankspesen, Handy, Internet, Abos und Mitgliedschaften. Beinahe alle diese laufenden Kosten können durch eine regelmäßige Überprüfung und durch einen Wechsel auf günstigere Verträge gesenkt werden.

Abos und Mitgliedschaften sollten auf ihre Wichtigkeit hin abgewogen und gegebenenfalls gekündigt werden.

Vor meiner längeren Reise wechselte ich beispielsweise zu einer Bank mit kostenloser Kontoführung, veränderte sowohl Mobilfunk als auch Internettarif, kündigte diverse Vereinsmitgliedschaften und suchte nach günstigeren Strom- und Gastarifen. Gerade bei Strom- und Gastarifen war die Aktion Energiekosten Stop vom Verein für Kosumenteninformation (in Österreich) eine großartige Hilfe.

 

TIPP 2: GROSSEINKÄUFE MACHEN & EINKÄUFE PLANEN

Statt täglich Lebensmittel am Heimweg in meist teureren Shops einzukaufen, ist es weitaus günstiger Großeinkäufe bei einem Diskonter in den Lebensalltag einzuplanen. Für eine Grundausstattung an Nahrungsmittel für den täglichen Bedarf ist damit immer gesorgt, extra Lebensmittel Einkäufe können auf ein Minimum beschränkt werden. Tipp 2 ist aber nicht nur für die Absenkung der Lebensmittelausgaben von großer Wichtigkeit, sondern dient auch dazu sich über die Ernährung der nächsten Tage/Wochen Gedanken zu machen.

Ein grober Speiseplan für die kommende Woche sollte in Gedanken (oder schriftlich) vor jedem Großeinkauf erstellt werden. Warum? – wegen Tipp 3!

 

TIPP 3: VORKOCHEN & VERZICHT AUF SNACKS ZWISCHENDRUCH

In Österreich (und in den meisten anderen Ländern auch) ist in Summe selbst kochen viel günstiger als sich täglich Weckerl, Mittagsmenüs oder diverse Take-away Fast-Food Speisen auf der Straße zu kaufen. Mal ein schneller Happen hier und einmal dort – die eingesparte Geldsumme durch den Verzicht auf Snacks zwischendurch ist nicht zu unterschätzen.

Zwei positive Nebeneffekte hat zudem die Erstellung und Einhaltung eines Speiseplans:

  • weniger Lebensmittel werden weggeschmissen, weil nichts unnötiges eingekauft wird
  • die Ernährung ist durch abwechslungsreich zubereitete Kost viel gesünder

 

TIPP 4: NUR DAS NÖTIGSTE KAUFEN – IGNORIERE TRENDS

Wer sparen will, sollte Ade zu sich ständig wechselnden Bekleidungstrends sagen und auf einen zeitlosen All-time Klassiklook umsteigen. Fad? Muss nicht unbedingt sein. Mathilda Kahls beispielsweise wurde bekannt, weil sie ihren Kleiderschrank radikal aussortierte und begann wochentags immer das gleiche Bürooutfit zu tragen: weiße Bluse mit Schleife und schwarze Hose dazu – passend für jeden Anlass. Drei Jahre sind inzwischen vergangen seit sie diese „Aktion“ startete und meines Wissens trägt sie ihre „Arbeitsuniform“ noch immer.

Was ich damit sagen will: die Idee ist minimalistisch, die Umsetzung ist einfach. Auch aus weniger, kann man mehr machen. Nicht jeder Trend muss in den Kleiderschrank.

 

TIPP 5: SECOND HAND – ES MUSS NICHT ALLES NEU SEIN

Neue Möbel, neues Geschirr, immer das neuerste Rad? Muss es wirklich immer ganz neu sein? Meine Antwort ist klarerweise – nein. Viele Gebrauchsgegenstände können günstig auf diversen Online Plattformen gefunden und gekauft werden. Auch Kleidertausch-Aktionen erfreuen sich großer Beliebtheit.

Nicht jeder Gebrauchsgegenstand eignet sich für einen Second Hand Kauf (z.B. Matratzen würde ich persönlich nicht Second Hand kaufen), aber die Überlegung sollte vor jedem Kauf stattfinden.

 

TIPP 6: EINKAUFEN IM ABVERKAUF

Wer vorausschauend oder abwartend einkauft, ist günstiger dran. Wenn du beispielsweise schon weißt, dass du im nächsten Jahr einen neuen Wintermantel benötigst, kauf ihn im Abverkauf des Vorjahres oder warte ab bis er abverkauft wird. Das gleiche gilt für alle Dinge, die den saisonalen Gebrauch unterliegen. Kaufe entgegen der Saisonen.

Weiterer Tipp: Manche Marken haben spezielle Angebotstage mit z.B. Abverkäufen von Produkten aufgrund von kleinen Produktionsfehlern. So gut wie alle Paare meiner geliebten Waldviertler Schuhe habe ich bis jetzt so eingekauft.

 

TIPP 7: AUF WIEDERVERWENDBARE PRODUKTE UMSTEIGEN

Seife statt Shampoos und Duschgels (zwar immer auf Reisen, aber nicht immer im Alltagsleben – inzwischen befinde ich mich in der Umstellungsphase), wiederbefüllbare Trinkflaschen statt Einwegflaschen, Akkus statt Batterien, Stofftragetaschen statt Plastiksackerl – es gibt viele Dinge, die mit einer geringen, einmaligen Investition über Monate/Jahre Verwendung finden können.

Mein liebstes Beispiel ist die Menstruationstasse. Einmalig gekauft kann sie lange verwendet werden, die Kostenersparnis durch die Vermeidung von regelmäßigen Tampon-Käufen ist enorm und am allerbesten – es wird kein Müll produziert.

 

TIPP 8:  MÜNZEN SAMMELN – DAS BERÜHMTE GURKENGLAS

Das berühmte Gurkenglas zum Kleingeld sammeln, ist wohl die berühmteste und beliebteste aller Sparstrategien. Allseits bekannt und von wahrscheinlich von 90% der Bevölkerung regelmäßig in Verwendung, um die von Kleingeld überfüllte Geldbörse zu verdünnen, ist das Münzenglas.

Letztes Jahr sind aufgrund des separaten Kleingeld-Sammels über 100€ zusammengekommen. Du meinst 100€ sind nicht viel? Um 100€ bekomme ich an Angebotstagen schon ein Flugticket für einen Städtetrip. Oder ist vielleicht schon ein Drittel meines Flugtickets einer Fernreise.

 

TIPP 9: SPARPLAN MIT DER 52 WOCHEN CHALLENGE

Von befreundeten ReisebloggerInnen dieses Jahr ausgerufen wurde die 52 Wochen Challenge mit der 1378€ im Jahr gespart werden können. Jede Kalenderwoche wird entsprechend der Kalenderwochenzahl ein bestimmter Betrag in deine Spardose eingeworfen. In der Kalenderwoche 1 kommt 1€ in die Spardose, in der Kalenderwoche 2 werden 2€ eingeworfen, in der Kalenderwoche 3 werden 3€ beiseite gelegt. Nach 52 Wochen – also nach genau einem Jahr – hat man den Betrag von 1378€ gespart. Genial, was?

Challenge accepted! Den Sparplan dafür stellen die Travelpins als Excel Tabelle zur Verfügung. Und das sogar in beide Richtungen: entweder kann mit dem niedrigen Betrag oder dem höchsten angefangen werden. Der Link zur Excel Tabelle befindet sich am Ende ihres Blogbeitrags „Wie ich in einem Jahr 1.378 Euro für Reisen spare„. Wer mag, kann noch ihre genaue Erklärung der 52 Wochen Challenge lesen.

 

TIPP 10: KOSTENGÜNSTIG REISEN

Je nach Einkommen, Sparvermögen und den monatlichen Ausgaben beim Unterwegs-sein können Reisen kurz und luxuriös oder länger und eher bescheiden gestaltet werden. Die Lebenskosten im Reisezielland spielen eine ebenso bedeutende Rolle. Asienreisen sind vor allem bei BackpackerInnen beliebt, weil das Preis-Leistungsverhältnis meist in guter Relation steht. Am beliebtesten ist dabei Thailand, gefolgt von Indien und Bali in Indonesien. Abenteuerliches Südamerika hat als gute Low-budget Reiseländer Bolivien, Guatemala oder Argentinien zur Auswahl. Leider noch nie besucht, hat auch Afrika, vor allem der Norden einige preiswerte Urlaubsländer zu bieten.

 

Noch immer nicht genug gespart?

Die Liste ließe sich noch weiter fortsetzen: Freunde und Freundinnen besser einladen als ausgehen (ich bin jedoch der Meinung, dass Fortgehen ab und zu mal ohne schlechtes Gewissen einfach dazugehört) oder beispielsweise Ausmisten und unnötige Besitztümer verkaufen. Hast du noch weitere Tipps zum Geld sparen?

 

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  1. says: Michael

    Hallo Theresa,
    danke für die zahlreichen Tipps. Ich bin auch der Meinung, dass Reisen sich sehr ökonomisch finanzieren lassen. Allerdings würde mich interessieren wie du das mit dem Motto „Arbeiten, Sparen, Reisen“ hältst.. du schreibst ja bspw. von einer 6monatigen Reise nach Indonesien. Bringt das nicht jedes mal einen Jobwechsel mit sich oder nimmst du unbezahlten Urlaub?? Was wenn du nach deiner Rückkehr keinen Jobeinstieg direkt findest? Hast du für diesen Fall eine Art Puffer (bspw. 3 Monatsausgaben) gespart bzw. meldest dich arbeitslos?

    Das sind die Fragen, die mich momentan beschäftigen.

    Viele Grüße
    Michael

    1. says: Theresa

      Hallo Michael, ich war nicht in Indonesien, sondern in anderen asiatischen Ländern. ;-) Wie du Job und Rückkehr organisierst, hängt sicherlich von den Umweltbedingungen ab. Bei mir gab es damals einen Jobwechsel. Meine Arbeitsstelle hätte mir eine solch lange Auszeit mit Rückkehrmöglichkeit nicht erlaubt. Zudem war ich auch ein wenig unglücklich mit meinen damaligen Arbeitsbedingungen. Daher wollte ich sowieso keine Abhängigkeit oder Verpflichtung mehr. Ein Jahr davor wurde mir jedoch eine Auszeit von 2 Monaten gewährt, die aus Jahresurlaub und Mehrstunden, die ich im Vorfeld hereingearbeitet hatte, bestand. Also eine Auszeit muss nicht unbedingt aus einem Jobwechsel bestehen. Oft ist es aber die einzige Lösung. Ein Sabbatical wäre leider bei mir nicht möglich gewesen.
      Da ich vor meiner Reise lange genug gearbeitet habe, meine Abwesenheit „kurz“ genug war, wusste ich natürlich schon im Vorfeld, dass ich nach meiner Rückkehr Arbeitslosen-Anspruchsberechtigt bin. Das habe ich tatsächlich auch davor ausgerechnet und abgeklärt. Wenn du so willst, war das mein Notfall-Notfall-Puffer. Was ich vor meiner Abreise auch schon wusste, dass ich gleich nach Rückkehr eins meiner selbständigen Projekte fortsetzen kann und somit zeitnah wenigstens ein bisschen Geld reinkommt.
      Ein bisschen Überlegen was danach passiert schadet sicherlich nicht. ;-) LG Theresa

  2. says: Sabrina

    Vielen ist gar nicht bewusst, wieviel Geld man auf Dauer tatsächlich einsparen kann, wenn man unter anderem auf diese Tipps achtet. Da kommt schon einiges zusammen und so fällt es einem auch viel leichter sich einen Urlaub zu finanzieren.

  3. says: ELENA

    Hallo Theresa,
    Mir geht es wie dir und außer der Challenge habe ich die gleichen Sparmaßnahmen wie du. Was ich zusätzlich noch mache ist folgendes: bei jeder neuen Anschaffung überlege ich mir wie lange ich dafür arbeiten muss (netto). Dadurch habe schon einiges wieder zurück gelegt.
    Viele Grüße
    Elena

  4. says: Antonius

    Hi Theresa,

    super Tipps!

    Fixkosten reduzieren ist einer der größten Hebel aus meiner Sicht.

    Und natürlich kostengünstiges Reisen.
    Damit beschäftige ich mich recht intensiv und habe als Reiseverrückter für andere Reisende zwei kostenlose Tools (ein Alarm zu Error Fares und ein Tool, wo man Preislimits für bestimmte Flugverbindungen anlegen kann und es darüber informiert, wenn es günstigere Flüge gibt). Unter anderem bin ich dadurch dieses Jahr für um die 500 Euro Return in Neuseeland :)

    Viele Grüße,
    Antonius

    1. says: Theresa

      Hallo Antonius,
      vielen Dank für deine Rückmeldung und deine Tipps zum Sparen. Für dich und auch die anderen zur Info: auch wenn deine Tools wirklich wertvoll sind (für alle Interessierten einfach Googlen!), akzeptiere ich keine Extra-Linksetzungen in Kommentaren. LG Theresa