Istanbul für Anfängerinnen und Anfänger

[Follow my blog with Bloglovin] Eine Woche verbrachte ich im Jänner 2016 in der Weltstadt Istanbul, die bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts den Namen Konstantinopel trug. Sie war früher Hauptstadt des Byzantinischen und des Osmanischen Reiches und wurde bei der Gründung der Republik Türkei durch Mustafa Kemal Atatürk 1923 von Ankara als Hauptstadt abgelöst.

Istanbul ist die einzige Stadt weltweit, die sich über zwei Kontinente erstreckt.

Die Stadt Istanbul liegt direkt an der Bosporus Meerenge, welche das Schwarze Meer und das Marmarameer verbindet. Sie verbindet die Kontinente (nicht nur sinnbildlich): neben den zahlreichen Fährverbindungen, die vor allem früher auf der Hippie Route nach Indien und Nepal in 60ern einen bedeutenden Knotenpunkt bei der Weiterreise darstellten, gibt es inzwischen drei fertiggestellte Brücken über die Bosporus Meerenge (die dritte Brücke wurde im August 2016 fertiggestellt). 2013 wurde die Marmaray U-Bahn eröffnet, die auf einer Strecke von 1,4 Kilometern in sage und schreibe 56m Tiefe den asiatischen und europäischen Teil Istanbuls verbindet.

Und Mitte Dezember 2016 eröffnete nun der zweistöckige Eurasien Tunnel, welche der erste kontinentübergreifende Straßentunnel ist. Der Bau eines weiteren Tunnelsystems für den Zugfernverkehr wird bereits überlegt.

Schon von der Lage her ist Istanbul einzigartig. Die Atmosphäre ist ein Mix aus europäischer Geordnetheit und asiatischem Trubel. Istanbul verbindet die Ansprüche von FernliebhaberInnen und KomfortsucherInnen auf eine angenehme Art und Weise.

Fragen, die vor einem Istanbul Besuch auftauchen könnten, beantworte ich euch nun ausführlich. Wenn du Lust hast, kannst du zusätzlich noch durch meinen Istanbulbericht „Happy and still alive“ schmökern.

 

1. WIEVIEL ZEIT DU FÜR DEINEN ISTANBUL BESUCH EINPLANEN SOLLTEST

Meine Faustregel für einen Städtebesuch sind ein Minimum von 3 Aufenthaltstagen. Je nach Aktivitätsniveau ist es möglich in drei Tagen unglaublich viel anzuschauen. Wer nur die drei bekanntesten Sehenswürdigkeiten (Hagia Sophia, Blaue Moschee, Topkapı-Palast) sehen will, schafft dies innerhalb kürzerer Zeit.

Ich bevorzuge die Gemächlichkeit und die Flexibilität, damit auch mal ein Ruhenachmittag oder – tag einlegt werden kann (z.B. falls das Wetter schlecht ist) oder damit ich die Zeit habe zu weniger bekannten Ecken aufzubrechen.

Mein Vorschlag für einen Istanbul Besuch sind daher drei Tage Minimum (ausführliches Highspeedsightseeing), besser 4 (Sightseeing mit Zeit zum Besuch von weiteren Wunschzielen), am besten 5 (gemütlicher Städtebesuch mit Sightseeing, Bummeln, Pausen und Fortgehen).

 

2. WANN IST DIE BESTE REISEZEIT

Als Hochsaison für Istanbul gelten die Zeiträume von April bis Mai und September bis Oktober, wo angenehme Temperaturen und gutes, trockenes Wetter vorherrscht. Im Juli und August kann die Hitze in der Stadt unerträglich werden. Von November bis Februar ist kaltes (kälteres) Wetter angesagt. Es muss mit Regen und auch gelegentlichen Schneefällen gerechnet werden.

Ich besuchte Istanbul in der tiefsten Nebensaison im Jänner. Kurz vor meinem Besuch hatte es heftig geschneit. Der Schnee war jedoch schon wenige Tage danach weggeschmolzen. Es war kühl bis kalt. Es regnete mehrmals stark – jedoch meist nur einen halben Tag, sodass noch genügend Zeit für Sightseeing blieb.

Um der Hauptsaison und schlechterem Wetter weitgehend zu entgehen, würde ich den März als perfekte Reisezeit idealisieren. Doch eine Stadt hat zu jeder Jahreszeit ihren eigenen Charme. Wer keinen Zeitdruck hat, kann sich den jeweiligen Wetterbedingungen anpassen und auch Zeiträume außerhalb der Hauptsaison zu seinen Gunsten nutzen.

 

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Fischer am Bosporus

 

3. WIE SICHER IST ISTANBUL?

Das österreichische Außenministerium gibt für die gesamte Türkei ein erhöhtes Sicherheitsrisiko an. Dies gilt auch für Istanbul. Ein hohes Sicherheitsrisiko gilt im Osten/Südosten des Landes, für das Grenzgebiet zu Syrien gibt es eine partielle Reisewarnung. Wie in allen Großstädten der Welt gibt es in Istanbul das Risiko von Diebstählen oder Raubüberfällen. Aufgrund mehrerer Selbstmordattentate 2015/2016 in Großstädten und touristischen Zentren gilt eine erhöhe Anschlagsgefahr. Es wird dringend dazu geraten Menschenansammlungen zu vermeiden.

Seit 20.Juli wurde für der Ausnahmezustand aufgrund poltitischer Entwicklungen verhängt. Aktuelle Meldungen und Hinweise verfolgen!!!

Es gibt eine Ausweispflicht!

 

4. GESUNDHEITSCHECK: IMPFUNGEN & CO

Es ist ratsam, die aktuellen Meldungen und Gesundheitsempfehlungen zu überprüfen – deine Gesundheit liegt schließlich in deiner Hand. Frage deine medizinische Vertrauensperson um Rat!

Meines Wissens wird bei einem Istanbul Besuch keine spezielle Reiseimpfung benötigt. Vom Trinken des Leitungswassers und dem Verzehren von (halb-)rohen Fleisch wird abgeraten. Beim Verzehr von Obst und Salaten sollest man Vorsicht walten lassen.

Die Mitnahme einer Reiseapotheke sowie der Abschluss einer Auslandkrankenversicherung inklusive Heimtransport wird empfohlen.

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Die Blaue Moschee

 

5. ANREISE NACH ISTANBUL

Istanbul hat zwei internationale Flughäfen (ein dritter wird seit 2014 gebaut). Der Flughafen Ataturk liegt auf der europäischen Seite, der Flughafen Sabiha Gökçen befindet sich auf der asiatischen Seite. Beide bieten zahlreiche Inlands- als auch internationale Flugverbindungen. Von einigen Airlines wird Istanbul als Drehkreuz für internationale Anschlüsse genützt! Wie du von den Flughäfen in die Stadt kommst, beschreibe ich bei Punkt 11. Mit den Öffentlichen in der Stadt. Die Flugzeit von Wien beträgt etwa 2 Stunden. Ticketpreise für einen Flug hin & retour liegen zwischen 100 und 250€.

(Spoiler: Für Februar 2018 wurde die Eröffnung des weltweit größten Flughafens in Istanbul angekündigt.)

Eine Anreise per Zug auf den Spuren des Orient-Expresses ist eine nostalgische Alternative. Circa zwei Tage Fahrtzeit müssen von Wien aus eingeplant werden. Zugendstation und auch damaliges Ende des Orient Express ist Sirkeci Gari, direkt im Zentrum Istanbuls gelegen.

Die ÖBB Auskunft (05 1717) konnte mir leider keine Verbindung von Wien nach Istanbul nennen. Nach Belgrad in Serbien, was ungefähr der halben Wegstrecke entspricht, fährt täglich ein Zug (8:42) vom Hauptbahnhof weg. Die Fahrtzeit von Wien nach Belgrad beträgt circa 11,5 Stunden. Der Zugfahrpreis liegt bei 73,40€ ohne Vorteilscard (52€ mit Vorteilscard) plus einer verpflichtenden Reservierung von 3,50€.

Angeblich gibt es einmal jährlich ein Revival des Orient Expresses. Leider habe ich nicht mehr Informationen dazu gefunden. Das französische Bahnunternehmen SNCF plant scheinbar (laut Meldungen von 2014) für das Jahr 2019 eine Wiederbelegung der Legende des Orient Express.

Auch eine Anreise per Bus ist möglich. Das Busunternehmen BOSFOR Reisen von Deniz Gönül bietet zweimal wöchentlich (Di und Fr 19:30) im Sommer und einmal wöchentlich (Fr 19:30) im Winter eine Direktverbindung von Wien nach Istanbul (125€ einfache Fahrt/ 225€ Hin- und Retour). Die Fahrtzeit beträgt zwischen 22 und 24 Stunden. Ankunft und Abfahrt der Busse in Istanbul ist am Hauptbusbahnhof Esenler, der gut mit U-Bahn und Bussen an das öffentliche Verkehrssystem angeschlossen ist. Von Istanbul nach Wien ist die Abfahrt ebenfalls einmal (Di 12:00) oder zweimal wöchentlich (Di und Fr 12:00). Genaue Infos sind bei Bosfor Reisen einfach telefonisch (+4315050644) zu erfragen. Andere direkte Busverbindungen konnte ich bei meiner Recherche auf die Schnelle nicht finden.

Für die Anreise mit Auto werden rund 17 Stunden Fahrtzeit angegeben. Bei der Routenwahl sollten diverse Maut- und Visaregelungen berücksichtigt werden.

Von Italien oder Griechenland ist es möglich mit dem Schiff anzureisen.

 

6. BRAUCHE ICH EIN VISUM FÜR DIE TÜRKEI?Istanbul_Tuerkei208

Ja, als ÖsterreicherIn oder deutsche StaatsbürgerIn ist ein Visum nötig, genauso wie für einige weitere Nationalitäten (siehe Bild).

Am einfachsten ist die Beantragung des Visas über das E-Visum System der Republik Türkei online im Vorfeld. Der Reisepass muss noch mindestens 6 Monate gültig sein. Die Bezahlung erfolgt mit Kreditkarte.

Der einzige wichtige Hinweis dabei ist: mit GMX E-Mail Adressen funktioniert die Beantragung des Türkei Visas nicht!!!!

D.h. unbedingt einen anderen E-Mail Account nutzen. Ich fand das auch nur heraus, nachdem ich nach zwei Antragsversuchen über meine private Gmx-Email Adresse mit dem türkischen Konsulat in Österreich telefoniert hatte. Diese Information ist nirgends zu lesen!!! Mit jeder anderen E-Mail Adresse wird die Antragsbestätigung innerhalb weniger Minuten zugesandt.

Die Kosten für ein Visa für ÖsterreicherInnen betragen rund 20 US$ (rund 19€).  Es ist 90 Tage gültig und erlaubt eine mehrfache Einreise in die Türkei.

Falls es aus welchem Grund auch immer nicht klappen sollte oder du einfach keine Zeit hattest, kein Problem! Das Türkei Visa für TouristInnen kann bis auf Wiederruf auch bei der Einreise am Flughafen beantragt werden. Es gibt Automaten, wo der Antrag ausgefüllt werden kann. Mit dem Antragsformular geht es dann weiter zum Schalter, wo das Visa kontrolliert und bezahlt wird (laut einer anderen Infoquelle muss angeblich mit Kreditkarte bezahlt werden). In der Hauptsaison kann es unter Umständen zu Wartezeiten kommen (im Jänner, wo ich in Istanbul war, gab es keine Warteschlangen).

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Abendliche Beleuchtung der Hagia Sophia

 

7. GELD: MIT WAS BEZAHLE ICH IN DER TÜRKEI?

Die Landeswährung der Türkei ist die türkische Lira (TRY). Umgerechnet ist 1€ circa 3,13 TRY wert.

Es gibt sowohl am Flughafen als auch in der Stadt zahlreiche Bankomaten und Geldwechselstuben.

 

8. SPRACHE

Landessprache der Türkei ist Türkisch. Circa 80% der Bevölkerung sprechen diese als Muttersprache. Als ehemaliger Vielvölkerstaat hat die Türkei einen besonderen Reichtum an ethnischen und linguistischen Ausprägungen. Es gibt neben Türkisch rund 36 (!!!) weitere Sprachen (z.B. Kurdisch, Arabisch, Armenisch, Assyrisch, Lasisch, Zaza,…), die innerhalb der unterschiedlichen Volksgruppen gesprochen werden.

Die wichtigsten Wörter (jeder Sprache) auf Türkisch lauten:

  • Merhaba = Hallo
  • Iyi günler = Guten Tag
  • Allahaismarladik = Auf Wiedersehen
  • Sağol (Saaaol gesprochen) = Danke
  • Evet = Ja
  • Hayir = Nein
  • Pardon = Entschuldigung
  • Lüften = Bitte

In den touristischen Zonen ist eine Verständigung in Englisch überall möglich. Meinen persönlichen Eindruck nach sprechen auch sehr viele Menschen Deutsch. In einem Bazar unterhielt ich mich über dieses Thema länger mit einem Händler. Er meinte, dass viele Kinder und Kindes Kinder (also die 2. und 3. Generation) der damals nach Deutschland ausgewanderten Türkinnen und Türken, wieder in die Türkei zurückgekommen sind und daher Deutsch beherrschen.

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In der Hagia Sophia

 

9. SEHENSWÜRDIGKEITEN IN ISTANBUL AUF EINEN BLICK

Wer sich noch nie oder nur wenig mit Istanbul beschäftigt hat und keine Ahnung hat was es in Istanbul zu sehen gibt, für den oder die habe ich die Hauptsehenswürdigkeiten inklusive kurzer Erklärung kurz zusammengefasst. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit! Sie ist nicht geordnet und gibt keine Wertigkeit ab.

  1. Blaue Moschee (Hauptmoschee von Istanbul am Sultan-Ahmed-Platz)
  2. Hagia Sophia (Wahrzeichen von Istanbul, früher byzantinische Kirche, muslimische Moschee, heute Museum am Sultan-Ahmed-Platz)
  3. Topkapı Palast und Harem (früherer Regierungssitz und Wohnort der osmanischen Sultane am Sultan-Ahmed Platz)
  4. Basilica Cistern (unterirdischer Wasserspeicher am Sultan-Ahmed-Platz)
  5. Grand Bazar (große, touristische Markthalle mit allem Möglichen) und Spice Market (Markthalle mit Gewürzen)
  6. Bosporus Meerenge und alles drum herum (Meerenge verbindet Schwarzes und Marmara Meer)
  7. Galata Brücke (Brücke über das Goldene Horn, verbindet die Stadtteile Eminönü und Beyoğlu)
  8. Bosporus Brücke (erste Brücke über die Bosporus Meerenge, eröffnet 1973)
  9. Kadıköy & Üsküdar (zwei Stadtviertel im asiatischen Teil von Istanbul)
  10. Dolmabahçe Palast (19. Jhdt. Residenz des Sultans, dann Regierungssitz, vorübergehender Wohn- und Sterbeort von Mustafa Kemal Atatürk)
  11. Hamam (türkisches Bad)
  12. Galata Turm (Teil der Stadtbefestigung, Leuchtturm, Wachturm im Stadtteil Beyoğlu)
  13. Pudding Shop (der beliebteste Treffpunkt Reisender am Hippie Trail in den 1960er)
  14. Gezi-Park (beim Taksim Platz, Schauplatz von Protesten 2013, ursprünglich gegen den Bau eines Einkaufszentrums, dann als Symbol zivilgesellschaftlichen Widerstands)
  15. unzählige Museen (Archäologisches Museum, Mosaikmuseum, Museum für türkische und islamische Kunst, …)

Wer viele Museen besuchen will oder es sehr eilig hat, kann sich den Kauf des Museumspasses überlegen. Dieser kostet 85 TYR (circa 25€) und ist 5 Tage lang gültig. Wer den Pass an einer wenig frequentierten Verkaufsstelle besorgt, kann angeblich beim Topkapi Palast + Harem (30+15 TRY Einzeleintrittspreise) und bei der Hagia Sophia (30 TRY Einzeleintrittspreis) an den langen BesucherInnenwarteschlangen vorbeigehen.

Wer Zeit hat und kein Interesse an intensiven Museumsbesuchen hat, braucht eigentlich keinen Museumspass, da die Summe der Einzeleintritte durchgerechnet etwas günstiger sind.

 

10. UNTERKUNFT: WO SOLL ICH AM BESTEN IN ISTANBUL WOHNEN?

In Istanbul gibt es nicht den perfekten Platz zum Wohnen, sondern einige gute Ausgangspunkte um die Stadt zu erkunden. Die meisten Sightseeinghighlights sind alle sehr zentral gelegen und von den verschiedensten Richtungen gut erreichbar. Jeder Ausgangspunkt hat seine Vor- und Nachteile.

Die Stadtteile Eminönü und Beyoğlu sind die beliebtesten TouristInnenwohnviertel.

Bei meinem Aufenthalt wohnte ich in Eminönü circa 5 Minuten entfernt vom Sultan-Ahmed-Platz, quasi direkt neben der Blauen Moschee und dem Topkapi Palast. Die extrem gute Lage zu den HaupttouristInnenattraktionen brachte den Nachteil von durchwegs teuren Lokalen in der Umgebung. Um ein Restaurant mit „normalen“ Preisen zu finden, war es nötig weit zu gehen. Ausgehen in der Nähe war oder ist möglich – Treffen tut man in dieser Gegend jedoch ausschließlich andere TouristInnen.

Persönlich würde ich mich in Eminönü das nächste Mal entweder mehr Richtung Galata Brücke oder in die gegensätzliche Richtung zum Grand Bazar/Universität hin orientieren, wo sich, meiner Meinung nach, eine bessere Mischung aus einheimischen und touristischen Lokalen befindet.

In Beyoğlu, wo sich eher der übliche Städtetrubel abspielt, ist die Ausgangslage gut (je näher an der Station Karaköy umso besser) und es gibt überall „gemischte“ Restaurants und Bars zu finden.

Mein persönlicher Wohnfavorit für meinen nächsten Besuch ist jedoch das etwas abgelegene, aber mit den Fähren (oder auch mit der U-Bahn) relativ leicht erreichbare Kadıköy im asiatischen Teil von Istanbul. Ich fand Kadıköy mit den vielen kleinen Bars und Restaurants sowohl ruhig als auch am gemütlichsten. Meine Rundum Bedürfnisse (ruhig und doch belebt, viel Einheimische, normale Preise, nicht weit weg gehen müssen, um was trinken gehen zu können, relativ gut erreichbar) sah ich in Kadıköy am besten erfüllt.

 

11. ÖFFENTLICHE VERKEHRSMITTEL

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Wer mehr als ein oder zweimal mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, für den oder die empfiehlt es sich eine Istanbulkart zu besorgen. Sie ist eine Prepaidkarte (nicht zuviel Aufladen!) mit der die Verkehrsmittel beim Durchschreiten der Drehkreuze einfach und unkompliziert bezahlt werden können. Das Mitführen von unzähligen Münzen zum Kauf eines Jetons ist somit nicht nötig (auch nicht das Herumärgern mit Automaten, die nicht funktionieren).

Der Kauf einer Istanbulkart ist bei den IETT Schaltern oder bei privaten VerkäuferInnen möglich. Sie kostet 6 TYR. An den Automaten kann die Istanbulkart aufgeladen werden. Leider kann ich mich nicht mehr genau erinnern, aber eine Fahrt kostet zwischen 1,25 TYR – 2,50 TYR (je nachdem welches Verkehrsmittel benutzt wird). Die einzelnen Fahrten sind mit Istanbulkart günstiger als bei Jetonkauf.

Das öffentliche Verkehrsnetz ist gut ausgebaut und effizient. Die Betriebszeiten sind in etwas 6 bis 24 Uhr. Die wichtigste Linie für TouristInnen ist die Straßenbahnlinie T1. Für TouristInnen interessant sind auch die zahlreichen Fährverbindungen.

Wer Interesse an einer Bosporus Schifffahrt hat, kann dies ganz einfach über Istanbuls offiziellen Fährbetrieb Şehir Hatları machen. Sie bieten drei unterschiedliche Touren an: eine kurze Tour (rund 2h, 12 TYR), eine lange Tour (rund 6h, 25 TYR) und eine lange Nachttour.

Der Kartenschalter von Şehir Hatları befindet sich in Eminönü gleich neben der Galata Brücke.

 

Mit den Öffis von den Flughäfen in die Stadt

Der Flughafen Ataturk hat mit Linie M1a eine eigene U-Bahn-Anbindung. Nach einem Umstieg in Zeytinburnu kann die Straßenbahnlinie T1 Richtung Kabatas ins Zentrum der Stadt genommen werden.

Vom Sabiha Gocken Flughafen auf der asiatischen Seite gibt es stündlich den „Havas“ Shuttle Bus bis zum Taksim Platz. Von dort gibt es wieder eine Anbindung an die U-Bahn. Nach Sultanahmet wäre ein Umstieg in die Standseilbahn F1 bis Kabatas und anschließend eine Fahrt mit der Straßenbahnlinie T1 am einfachsten.

 

12. SOLLTE ICH ETWAS BEI DER BEKLEIDUNG BEACHTEN?

Ja und nein. Meinen Gefühl nach ging es im Istanbuler Alltag nicht sehr verschlossen zu. Wer Moscheen besichtigen will (z.B. die Blaue Moschee), die/der sollte lange Kleidung wählen (Knie bedeckt, Schultern bedeckt). Zusätzlich ist es als Frau von Vorteil ein eigenes Tuch zum Kopf bedecken mitzunehmen. Zwar gibt es bei der Blauen Moschee Leihtücher und -kleidung zum Ausborgen, an weniger touristischen Moscheen gibt es dieses „Luxus“ vermutlich nicht, d.h. eine respektvolle Bekleidung sollte im Vorfeld Bedacht werden.

 

13. KOSTEN EINES ISTANBUL BESUCHS

Wie viel Geld bei einem Städtebesuch benötigt wird, hängt in erster Linie von einem selbst ab. Vor allem Essensausgaben und Eintrittsgelder summieren sich und können – je nach Gestaltung des Aufenthalts – große Abweichungen aufweisen.

Bei meinem Istanbul Aufenthalt (8 Tage/7 Nächte) gab ich inklusive Flug und Unterkunft in etwa 400€ aus. Das entspricht rund 50€ am Tag.

Damit du eine grobe Orientierung hast, hier ist eine Auflistung meiner Ausgaben:

  • 142€ Flug Hin und Retour von Wien
  • 84€ Unterkunft (12€/Nacht inkl. Frühstück) im Mixed-10-Bettschlafsaal
  • 19€ Visa für die Einreise
  • 40€ Eintrittsgelder (130 TRY – 30 TRY Topkapi Palast, 15 TRY Harem im Topkapi Palast, 30 TRY Hagia Sophia, 20 TRY Basilica Cistern, 25 TRY lange Bosporus Schifffahrt + 10 Audio Guide)
  •  15€ Öffentliche Verkehrsmittel (rund 50 TRY, Istanbulkart + Fahrtkosten)
  • 80€ Essen & Trinken (270 TRY)
  • 18€ Souvenirs (60 TRY)

 

Istanbul_Tuerkei42
Wandsteinmuster

 

14. HILFREICHE LINKS

 

Warst du schon mal in Istanbul? Hast du noch weitere Tipps oder nützliche Informationen? Hier gehts zu meinem Bericht Happy and still alive.

 


Mein privater Besuch fand vom 4. bis zum 11. Jänner 2016 statt. Es gab keinerlei Gegenleistungen für Empfehlungen oder Erwähnungen. Artikel zuletzt aktualisiert am 30.12.2016.

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2 Comments

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  1. says: Clemens

    Schöne Zusammenstellung Theresa! Istanbul ist einfach eine Hammerstadt mitten in Europa… na gut, etwas abseits an der Grenze, aber super zu erreichen :)

    1. says: Theresa

      Hallo Clemens, Danke für das Lob! Instanbul ist toll, wenn es die politische Lage nur ein bisschen ruhiger wäre… :-D